Apothekenwaagen

wurden speziell für die Anforderungen in Apotheken gefertigt. Aus dem 18. Jahrhundert sind fast nur kleine Waagen erhalten, mit denen Arzneistoffmengen bis hin zu etwa einer Unzen abgewogen werden konnten. Die allgemein bekannten größeren Apothekenwaagen wurden zur Herstellung gebräuchlicher Arzneimittel verwendet, erhaltene Exemplare dieser Standwaagen stammen meist aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.


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Typische Apothekerwaage (Rezepturwaage) des frühen
20. Jahrhunderts.
Anfangs waren die Waagsäulen und Waagbalken aus Messing und schön gearbeitet, später wurden diese Teile durch profanes Aluminium ersetzt. Eichmarken (Bandstempel des Deutschen Reiches) und nachfolgende Jahreseichungen befinden sich gewöhnlich auf dem Waagbalken. Das weiße Schild zum Ablesen der Zeigerstellung war oft auch mit der Bezeichnung des Herstellers versehen. Diese Waage wurde 1913 erstmals geeicht.

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Kleine Apothekerwaage mit Medizinalgewichte-Satz, die Gewichte befinden sich in einer Schublade unter dem Fach für die Waage. Die gesamte Box misst 13,4 x 6,9 x 6,5cm (BxTxH).
Hersteller ist Tobias Martin Kolb aus Nürnberg, um 1770. Bei diesem Gewichtsatz sind die Gewichte zu 1 Unze und 1/2 Unze (zweimal vorhanden) mit der Meistermarke von Kolb gekennzeichnet.

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Kleine Apotheker-Waage von Joannes Franciscus Wolschot aus Antwerpen, der Kasten enthält neben der Waage auch einen Satz Medizinalgewichte.
Auf dem Etikett im Deckel steht:
"Dese Apothekers ghewichten woorden Gemaeckt by Joan Fr. Wolschot Balans-maecker tot Antwerpen"

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Wolschot war tätig von 1730 bis 1765.

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Kleine Rezepturwaage, 1940.

Waage zum genauen Abwiegen kleinerer Arzneistoffmengen, von 0,5 bis 50g. Die Gewichte befinden sich in einer Schublade, der Gewichtsatz umfasst Gewichte von 1mg bis 20g. Die Waage und alle Gewichte sind geeicht von 1940 bis 2001.