Abgabegefäße

waren nicht zur Verwendung als Aufbewahrungsgefäße in der Apotheke bestimmt, sondern dienten zur Abgabe einer kleineren Arzneimenge an den Patienten oder Kranken. Die Beschriftung oder Kennzeichnung erfolgte bis zum 18./19. Jahrhundert durch an den Flaschenhals angebundene Fähnchen, erst danach wurden aufgeklebte Etiketten verwendet. Holzgefäße wurden eigentlich niemals an den Patienten abgegeben, Glasgefäße waren wegen des hohen Preises seltenere Abgabegefäße. Irdene Kruken (Töpfchen mit Binderand) und gefaltete Papiertüten waren die Verpackungen der ersten Wahl. Erst im fortschreitenden 19. Jahrhundert, als kleine Glasflaschen industriell in großen Mengen preisgünstig gefertigt werden konnten, wurden diese zu den Favoriten unter den Abgabegefäßen.


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Abgabegefäß aus graugrünem Waldglas aus dem 18. Jahrhundert.
Zur Kennzeichnung des Inhalts und als Hinweis zur Dosierung wurde ein Papierstreifen (Fahne) am Flaschenhal angebunden.