Porzellan-Gefäße

Bei Porzellan handelt es sich im Gegensatz zu Fayence um gesintertes Material, welches härter und wiederstandsfähiger ist. Der Scherben ist dicht und weißlich (teils durchscheinend) und sehr hart, nicht braun, spröde und von sandiger Oberflächenbeschaffenheit (wie bei den Fayencen). Ein Blick auf die Standfläche genügt meist, um Porzellan von Fayence anhand der Farbe dieser Standfläche zu unterscheiden. Fayancen haben fast immer kleine Schadstellen von dunkler Farbe (bedingt durch das dunkler Material unter der Glasur).
Europäisches Porzellan kam im 18. Jahrhundert auf (Meißen), wurde wegen des hohen Preises aber in Apotheken vor dem 19. Jahrhundert kaum verwendet. Erst nach etwa 1830 fand man in den Apotheken schlichte weiße, zylinderförmige Gefäße mit Deckel und schwarzer oder goldener Beschriftung in großen Mengen.


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Sirupkanne aus der späten Biedermeierzeit,
Höhe 24cm.
Diese Kannen waren besonders für flüssige und dickflüssige Zubereitungen geeignet, da aus ihnen, ohne Hilfsmittel zu benutzen, der Inhalt gut dosierbar entnommen werden konnte. Der Deckel hat eine "Nase", die durch drehen des Deckels eine Verriegelung ermöglicht. Vorteil war, dass der Deckel beim Schräghalten der Sirupkanne nicht herunterfallen konnte. Rückseitig ist ein langer Schnabel, der als Ausguss dient, ähnlich einer Teekanne.

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Biedermeiergefäß mit Deckel, Höhe 9cm.

Schlichtes klassizistisches Dekor, goldumrandetes wappenförmiges Schriftfeld mit schwarzer Schrift.
Um 1820.